Bitter, Maximiliane - FCSM-WEB-Seite

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Bitter, Maximiliane

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„BOLIVIA MOVIL“ Februar/März 2015
Diesmal flog ich mit Air Europa von München über Madrid nach Santa  Cruz, da diese Airline auf Reisen nach Bolivien zwei Gepäckstücke  erlaubt und ich auf diese Weise den Koffer mit den Spenden ohne  Zusatzkosten transportieren konnte. Alles funktionierte reibungslos,  besonders das Zertifikat von Ekkehard bei der Zollkontrolle.
In Santa  Cruz genoss ich zuerst einmal die Wärme und den Pool des HI-Hostels  Jodanga. Mein Backpacker-Feeling wurde sehr schnell getrübt, als mein  Bikinioberteil und meine Regenjacke verschwanden. Der „Urlaub“ konnte  also nur noch besser werden! Bevor ich in Sucre ankam, stattete ich  Samaipata, dem Amboró Nationalpark und Che Guevaras erstem Grab in Valle  Grande einen Besuch ab.
SUCRE, LLINFI
In Sucre hatte Ekkehard schon die  Ausrüstung gecheckt und bereitgestellt, sodass ich den Sonntag noch für  einen Stadtspaziergang nutzen konnte.
Am Montag, den 23. Februar  komplettierte sich unser Team mit Lena und Karoline. Um 7:30 Uhr wurden  wir bereits abgeholt und fuhren ins einen halbe Stunde entfernte Llinfi  in die dortige Schule. Nachdem uns der Direktor und die Lehrer begrüßt  hatten, wohnten wir dem montagmorgendlichem Ritual bei und durften zur  Nationalhymne die Fahnen hissen. Sogar Don Arturo und Ekkehard hielten  Reden. Anschließend bauten wir uns in einem Musikzimmer mit defekten  Fensterscheiben unsere Doppelpraxis auf. Der deutsche Voluntario der  Schule half uns, Patientenlisten zu schreiben und Patienten zu  organisieren. Mittags lieferte uns die Tochter der Großfamilie Barón ihr  traditionelles, schmackhaftes Almuerzo Familiar, womit unsere kurze  Pause begann. Laut Liste behandelten wir am ersten Tag bereits 19  Patienten. Die meisten baten wir, für weitere Behandlungen erneut zu  erscheinen. Wir wechselten uns mit Behandlung und Assistenz ab und  legten viele Füllungen, reinigten professionell und entfernten Zähne,  denen nicht mehr zu helfen war. Punkt 17 Uhr holte uns unser Fahrer  wieder ab. Das gesäuberte und trockene Instrumentarium hatte wir dabei,  um es im Hostel im dort aufgestelltenn Heißluftsterilisator zu  sterilisieren.
Laut dem Zeitungsbericht, der am Donnerstag im Correo  del Sur erschien, erwarteten in der Schule und im Kindergarten in Llinfi  allein 360 Schüler und Kinder unsere Zahnbehandlung. Dazu kamen noch  einige Erwachsene. Wir konnten nie im Leben alle schaffen. Am Ende  hatten wir ca. 50 Patienten behandelt -  natürlich nicht alle komplett  saniert – aber einige kamen wenigstens öfter vorbei. Manchmal saßen die  wartenden Patienten in zwei Reihen wie im Kino und schauten uns beim  Behandeln zu, nicht selten mit Popcorn oder anderen Knabbereien.  Nebenbei wurden Kinder gestillt oder mit Zuckerzeugs gefüttert.
Zwei  mal wurde unsere Arbeit durch Stromausfall unterbrochen für mehrere  Stunden. Uns blieb noch das Extraktionsinstrumentarium, bis auch dieses  zur Neige ging. Die dentale Unit 1 machte die ganze Zeit über Probleme,  indem sie in regelmäßigen Abständen ausfiel. Mit der Zeit kamen wir aber  mit ihrer Macke besser zurecht und konnten unsere Behandlung auf ihr  Pausenbedürfnis einstellen.
TARABUCO
Die Zeit vom 1. bis 15. März verbrachten  wir in Tarabuco. Der Empfang war alles andere als herzlich, da unsere  Vorgänger nicht in guter Erinnerung geblieben waren. Außerdem schien es,  als sei im Vorfeld nichts organisiert worden, zumindest behauptete das  Krankenhaus dies und tischte uns noch weitere Lügen auf. Wir  beschlossen, unabhängig vom Krankenhaus die kompletten zwei Wochen im  Hostel zu behandeln, um die Zeit optimal zu nutzen. Wir funktionierten  den Spielesalon der Kinder um zum Behandlungssalon. Nach unserem  montagmorgendlichen Besuch im Krankenhaus organisierten wir unsere  Werbung, um die Bevölkerung von Tarabuco auf unsere gratis Behandlung  aufmerksam zu machen. Wir malten Plakate für die Schulen und hingen auch  welche an der Plaza und am Eingang des Hostels auf. Am Nachmittag  erschienen die ersten Patienten. Es waren Kinder und erst im Nachhinein  wurde uns bewusst, dass sie gekommen waren, um sich im Spielesalon  Spiele auszuleihen. Statt dessen verließen sie den Salon mit ein paar  Füllungen mehr oder ein paar Zähnen weniger. Am Abend hatten wir ein  sehr langes Gespräch mit dem Herbergsvater Alberto, der uns anbot, am  nächsten Vormittag noch Werbung übers Radio zu machen und uns bat,  Kinder nur mit schriftlicher Erlaubnis ihrer Eltern zu behandeln,  sollten diese nicht mit zur Behandlung erscheinen. Dadurch wurde unser  bürokratischer Aufwand noch ein wenig größer und wir mussten viele  Kinder heim schicken, sich eine schriftliche Erlaubnis ihrer Eltern zu  holen.
Ab dem zweiten Tag kamen genug Patienten, wobei vormittags  eher zu wenige erschienen, obwohl wir alle darauf hinwiesen, dass  vormittags vorteilhafter sei. Dafür mussten wir abends immer welche  heimschicken ohne sie behandelt zu haben.
Um nicht ständig gestört zu  werden, verteilten wir Wartenummern unter den wartenden Patienten und  verbarrikadierten die Tür von innen. Unsere Patienten schienen keine  Zeit zum Warten zu haben und verstanden nicht, dass eine Bahandlung ihre  Zeit benötigt. Einige waren auch nur scharf auf die geschenkten  Zahnbürsten und instruierten ihre Sprösslinge. Manche Kinder  diskutierten, dass sie sich ohne Zahnpasta zu hause nicht sehen lassen  könnten, aber mit der Zahnpasta als Lockmittel erschienen sie am  nächsten Tag für weitere Sanierungsmaßnahmen.
Erwähnenswertes  Phänomen genau zur Halbzeit unserer Arbeitstage in Bolivien, quasi zur  Mediotiempo kamen – und auch nur an diesem Tag – drei Patienten mit  durchgebrochenem Mesiodens. Eines dieser Kinder wurde vorgestellt, weil  es die ganze Nacht vor Schmerz durch geweint hatte und die Mutter davon  einfach genervt war. Da das Mädchen eine extrem schlechte Compliance  aufwies, gaben wir der Familie Antibiotikum mit genauen Anweisungen mit  und instruierten sie, am Freitag wiederzukommen. Leider ohne Erfolg,  obwohl wir auf die Lebensgefahr und die Verantwortung der Mutter  hingewiesen hatten.
Allerdings gab es auch Patienten, die die  Gelegenheit erkannt hatten und fleißig immer wieder kamen, worüber wir  uns noch mehr freuten als sowieso schon über jeden „geretteten“ Zahn.
Einen  Teil unserer Zahnbürsten und Zahnpasten gaben wir den Voluntarias, die  in den Schulen in Tarabuco arbeiteten. Wir gaben ihnen Tipps für  Putzinstruktionen und liehen ihnen für Demonstrationszwecke unser  Demomodell und hoffen, dass sie nun täglich nach dem Mittagessen mit  ihren Klassen das Zähneputzen üben.
Sie blieben nicht die einzigen  Voluntarios, die ihre Klassen mit unseren Zahnbürsten beglücken konnten.  Wir hatten so viele Zahnbürsten dabei – ca. 1300 insgesamt – dass wir  viele in die Projekte der Voluntarios geben konnten nach Sucre, El  Villar und Umgebung. Effektiver als eine einmalige Demonstration  empfinde ich die tägliche Übung und das können die Voluntarios vor Ort  prima leisten, wenn sie das wollen. Angesichts des Mundgeruchs, der  einem aus den Kindermündern entgegen schlägt, haben sie vermutlich eine  gute Motivation.
Das eine Wochenende nutzten wir für einen Ausflug  nach El Villar, um dort wandern zu gehen und noch ländlichere Gegenden  zu sehen.
Am Ende unserer Zeit in Tarabuco packten wir unsere  Ausrüstung wieder zusammen und brachten sie wieder zurück nach Sucre.  Wir freuten uns auf die unkomplizierte warme Dusche in Sucre und auf  fließendes Wasser. Dabei hatten wir in Tarabuco noch Glück, dass wir nur  die Pumpe anwerfen mussten, wenn der Wasserspeicher aufgebraucht war.  Wenn die Regenzeit vorbei ist, sieht es wohl wesentlich trockener aus in  Tarabuco. Kulinarisch versorgte uns in Tarabuco eine Köchin mal mehr,  mal weniger.
Am Samstag fuhren wir allerdings schon wieder zurück  nach Tarabuco, um uns Pujllay de Tarabuco anzusehen, das größte  Volksfest von Tarabuco, immenser Publikumsmagnet und seit 2014  Weltkulturerbe der UNESCO.
SUCRE, OTRA VEZ EN LLINFI
Die vierte Woche  arbeiteten wir wieder in Llinfi, da die dortige Bevölkerung darum  gebeten hatte, dass wir noch einmal zurück kehren sollten. Einige  Patienten erkannten wir wieder. So auch einen Jungen, den seine starken  Schmerzen immer wieder zu uns geführt hatten, und nun hatte er auch  endlich die Erlaubnis seines Vaters, dass wir ihm Zähne entfernen  durften und konnten ihn von seinen Peinigern, den abgefaulten 6-ern  befreien. Obwohl er vor drei Wochen eine Zahnreinigung und eine  Zahnbürste erhalten hatte, lag der Biofilm wieder flächig auf  seinen  Zähnen. Da das Zahnfleisch entzündet ist, wird aufgrund der Schmerzen  auf die Zahnpflege verzichtet.
Bemerkenswerte Patientin: 16 Jahre  jung und schon eine Brücke von 13 auf 23, mit schicken goldenen Herzchen  auf den Einsern. Die Mitte war komplett verschoben, nicht nur, weil 22  nicht mit ersetzt war. Alles schien schief, auch der Gaumen.
Donnerstag  Mittag wurden wir zu der Familie Barón zum Mittagessen nach Hause  eingeladen und wir waren überrascht, als wir das Anwesen betraten.  Hinter den weißen Mauern mit Stacheldraht-Topping hatten wir das Gefühl  eine kleine Oase zu betreten inmitten der braunen, ärmlichen Gebäude.  Wir wurden abseits der anderen auf Stühle im Schatten platziert und  zuvorkommend bewirtet. Anscheinend hatte wir so ziemlich jeden dieser  Familie behandelt.
Das Wochenende nutzten wir für Shopping und eine  Wanderung zu den Sieben Wasserfällen in der Nähe von Llinfi, in denen  wir von bolivianischen Augen beäugt in bolivianischer Bademanier mit  T-Shirt ebenfalls badeten.
HOGARES EN SUCRE
In unserer letzten  Behandlungswoche blieben wir näher am HI-Hostal. Die ersten beiden Tage  arbeiteten wir im „Hogar de Nazareth“ und behandelten die dort wohnenden  elternlosen Jungs, sowie die Insassen des benachbarten  Jugendgefängnisses. Fernando, der Neffe von Don Arturo, und ebenfalls  Zahnarzt, der die Woche für uns organisieren sollte, hat meines  Erachtens komplett versagt. Wenigstens blieben am Ende keine Patienten  übrig, als wir Quartier wechselten und die letzten drei Tage in dem  Mädchenheim „Calor de Hogar“ arbeiteten. Dorthin konnten wir sogar in 10  Minunten vom Hostel aus laufen und waren unabhängig von einem Fahrer.
Die  Mädchen waren deutlich komplizierter als die Jungs vom Beginn der  Woche. Aber mit viel Geduld und ausführlichen Erklärungen konnten wir  die notwendigen Behandlungen durchführen und freuten uns umso mehr, wenn  ein junge Patientin über ihren Schatten sprang.
FAZIT der fünf Wochen Behandlung: Viele Füllungen,  Extraktionen und Zahnreinigungen, keine Wurzelkanalbehandlung, Spanisch  verbessert, drei Worte Quechua angewendet: „Öffne bitte den Mund!“,  Extrahieren mit unterschiedlichen Instrumenten gelernt, viel Spaß  gehabt.
Zum Ausklang unseres Bolivienaufenthaltes reisten Lena, Karo und ich  zum Titicacasee, verbrachten den sonnigen Landtagswahlsonntag auf der  Isla del Sol mit Wandern und Baden, besichtigten Tiwanacu, heizten die  gefährlichste Straße der Welt hinunter und shoppten – wieder vereint mit  Anna - La Paz leer um unsere Spendenkoffer für den Rückflug zu füllen.
Ich danke für die schöne Zeit in Bolivien Ekkehard und für die  einzigartige Zusammenarbeit und tollen Erlebnisse Anna, Karo und Lena!  Ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Arbeitsaufenthalt für den FCSM  war.
Im Spendenkoffer dabei waren diesmal: 1 Packung Handschuhe für  Eigenbedarf pro Woche, eine Packung Lieblingsmundschutz, Schutzbrille,  Behandlungslicht (Anleitung zum Selberbauen über Ekkehard), Zahnbürsten  und Zahnpasta zum Verschenken, Komposite, Bonding, Flouride, Instrumente
Mein Dank für die zahlreichen Spenden geht erneut an die Firmen:
Sunstar, Hu-Friedy, Bauer&Reif, Thienel, Gaba, Bausch,Voco, Zhermack
Maximiliane Bitter

Maxi hat unten stehenden Erfahrungsbericht auch in der Zeitschrift "dentalfresh" veröffentlicht. Siehe die Hefte 3+4/2014.
BOLIVIEN AUGUST/SEPTEMBER 2013
EINE REISE NACH EL DORADO
VORBEREITUNGEN
Im August 2012 bekam ich die  Zusage vom FCSM, im Projekt „El Villar“ mitarbeiten zu dürfen. In den  folgenden Monaten stellte ich die Unterlagen für den Antrag auf einen  DAAD-Reisekostenzuschuss zusammen.  Im Januar 2013 begann ich, meine  Impfungen aufzufrischen bzw. mich gegen Gelbfieber imunisieren zu  lassen. Ab März 2013 kümmerte ich mich um Spenden. Auf der IDS sprach  ich Firmenvertreter an und erhielt später ganz tolle Spenden von ihnen.  Außerdem schickte ich per Mail  Anfragen an alle Dentalfirmen, deren  Adresse ich finden konnte. Die Spendenorganisation nahm sehr viel Zeit  und auch Platz in Anspruch. In dieser Zeit fand ein erstes Treffen statt  mit Dr. Ekkehard Schlichtenhorst, dem Leiter des Projektes „El Villar“,  sowie meinen drei Kommilitonen, die sich auch für dieses Projekt  beworben hatten.
„El Villar“ wird in Bolivien von dem Präsidenten von  Hostelling International Bolivia, Prof. Dipl.Kfm. Max Steiner-Zamorano  und der Familie Zamorano organisiert. Deswegen arbeiten auch viele  Deutsche, meistens Abiturienten, in Sucre und den umliegenden  Einsatzorten. Daher war es möglich, dass mein Partner, der Psychologie  studiert, eine Praktikumsstelle für sich organisieren konnte und wir so  unsere Semesterferien am gleichen Ort verbringen konnten.
LA PAZ
Nach einem Tag Aufenthalt in Madrid und  einem 13-stündigen Flug nach Lima landeten wir endlich in La Paz. Beim  Aussteigen aus dem Flugzeug blieb uns praktisch die Luft weg. Der  Sauerstoffgehalt in 4070 m Höhe ist erstmal gewöhnungsbedürftig niedrig!  Trotzdem brauchten wir keine Sauerstoffflaschen, obwohl ich extrem  aufgeregt war wegen meines Koffers voller Spenden. Er passierte jedoch  problemlos die Zollkontrolle dank eines Zertifikates von Ekkehard.
In  den folgenden zwei Wochen lernten wir Spanisch im Spanish Language  Institute, das wir qualitativ als exklusiv empfanden. Das Wochenende  nutzten wir für einen Ausflug zum Huayna Potosi, einem der vielen  6000er-Berge Boliviens.
SUCRE
Nach einer langen und kalten Busfahrt  trafen wir mit zwei Stunden Verspätung endlich in Sucre ein, einen Tag  vor Famulaturbeginn. Wir hatten verabredet, uns am Sonntag mit der  dentalen Ausrüstung vertraut zu machen. Diese wird im Hostal in Sucre  aufbewahrt, indem alle Freiwilligen für die Zeit ihres Einsatzes in  Sucre wohnen. Da wir dafür nicht den ganzen Tag brauchten, statteten wir  dem traditionellen Markt in Tarabuco noch einen Besuch ab.
Am  Montag, den 19. August begann endlich unser Einsatz. Wir hatten uns in  zwei Teams aufgeteilt. Das andere Team wurder überpünktlich zur  Militärkaserne abgeholt, wir waren vergessen worden. Nach einer Stunde  des Wartens wandten wir uns an Don Arturo, den Vizepräsident von HI und  Chef im Hostal in Sucre, um die Adresse unseres Zieles zu ermitteln und  ein Taxi zu rufen. Mit Verspätung trafen wir im Internado „San Jose“,  einem Internat für junge Männer in der Ausbildung an und wurden herzlich  empfangen. Wir fanden in dem uns zur Verfügung gestellten Zimmer eine  Tafel und einen Barbierstuhl vor. Mit Tischen und unserer Ausrüstung  bauten wir uns einen Behandlungsraum auf und dachten, wir könnten  endlich mit der Behandlung beginnen, aber unsere mobile Dentaleinheit  wollte nicht mitspielen. Ekkehard konnte sie ziemlich schnell gegen die  zweite dentale Einheit austauschen, die uns an diesem Tag nur einige  Male im Stich ließ. Am nächsten Tag standen beide repariert bereit und  liefen von da ab problemlos. Außerdem gehören zur Ausrüstung zwei  Absaugungen, sodass wir zügig arbeiten konnten. Während dieser Woche  arbeiteten wir zu dritt in unserem Team, denn mein Freund unterstütze  uns bei der Behandlung. Deshalb konnten wir zudem parallel noch  Zahnreinigungen mit dem Ultraschallgerät und einem Spuckeimer anbieten.  Wir entfernten also hauptsächlich Zahnstein, exkavierten Karies, legten  Füllungen und gaben Tipps bezüglich der Zahnpflege. Leider konnten wir  nicht alle Jungs behandeln und erst recht nicht jeden kariösen Zahn, da  dafür die Zeit viel zu knapp war. Mit dem Gefühl, nur einen Tropfen auf  den heißen Stein verrichtet zu haben, packten wir am Abend des zweiten  Tages unsere Ausrüstung zusammen. Allerdings wartete auf uns noch eine  Verabschiedung, bei der alle Jungs des Internados anwesend waren und der  Leiter uns als Dankeschön eine Plakette überreichte. Das Internado „San  Jose“ ist fester Bestandteil des Einsatzeplans und wird zukünftig  länger von Teams des FCSM besucht werden.
Unsere nächste Station war  El Hogar „Jesus de Nazareth“, ein Heim für Kinder. Als wir dort  behandelten, wohnten dort fünf Jungs, deren Zähne wir mit Füllungen und  Versiegelungen versorgen konnten, und die nun kariesfrei sind und  hoffenlich dank unseres gemeinsamen Putztrainings auch bleiben werden.  Aus der Jugendvollzugsanstalt nebenan wurden uns zusätzliche Patienten  geschickt oder wir holten uns welche, wenn wir keinen Patienten hatten.  Leider war das Interesse der dortigen Betreuer an einer Behandlung der  jungen Straftäter sehr gering. Trotz Sportverbotes nach einer Extraktion  musste ein Zwölfjähriger am Sport teilnehmen, wodurch natürlich die  Blutung nicht stoppte. Unsere Mahnung an den Betreuer, den Jungen zu  schonen, führte wohl dazu, dass diese nicht mehr zu uns in Behandlung  kommen durften. Im Hogar „Jesus de Nazareth“ stand uns ein altmodischer  Behandlungsstuhl mit Licht zur Verfügung, der unseren Rücken im  Gegensatz zu den ersten beiden Tagen sehr schmeichelte. Am offenen  Fenster schauten die anderen Kinder stets neugierig hinein.
MUNICIPIO EL VILLAR
Am Sonntag um 16 Uhr brachen  wir auf nach El Villar, dem Landkreis, in dem wir die nächsten fünf  Wochen verbringen würden.  Eine Seite des Laderaumes des Busses war  allein mit unserem Gepäck samt Ausrüstung voll ausgefüllt. Da der  Busfahrer der Patensohn von Don Arturo, unserem Herbergsvater war,  mussten wir kein Übergepäck bezahlen. Die Nacht war ungewöhnlich kalt  und die Fenster des Busses ließen sich nicht vollständig schließen.  Völlig durchgefrohren erreichten wir nach 200 km und 7 Stunden um 23 Uhr  El Villar, bezogen unsere Zimmer und versuchten, unter vielen Decken  warm zu werden.
Montag, 26. August. Nach einem typischen Frühstück  mit platten Brötchen und Marmelade stand eine Vorstellungsrunde im Dorf  auf dem Programm. Don Gaston, Bruder von Don Arturo und Herbergsvater  des HI-Hostels in El Villar geleitete uns zu den wichtigsten Personen  des Dorfes: Dem Bürgermeister, dem Direktor des Colegios, der  weiterführenden Schule, dem Direktor der Grundschule und dem Chefarzt im  Hospital.
Anschließend schlüpften wir in unsere gespendete  OP-Kleidung und machten uns mit unserem Gepäck auf zum Krankenhaus, um  uns dort auf die Behandlungen vorzubereiten. Wir fanden einen voll  funktionstüchtigen Behandlungsstuhl vor. Unsere erste Amtshandlung  bestand, wie immer, darin, alles zu säubern und zu desinfizieren, die  eingespannten Bohrer zu entfernen, blutige Endofeilen außer Reichweite  zu stellen und unser mitgebrachtes Instrumentarium aufzubauen. Der  Behandlungsraum hatte an diesem Tag 6 Grad auf Grund des nächtlichen  Kälteeinbruchs, weshalb wir, wenn keine Patienten zu behandeln waren,  unsere kältesteifen Finger in der Sonne wärmten.
Zu unseren Patienten  gehörten Menschen jeden Alters. Wir arbeiteten in zwei Teams mit einem  zusätzlichen Stuhl an der Wand, reinigten Zähne, legten Füllungen und  entfernten vereinzelt Zähne. Viele Zähne sind so verfault, dass sie beim  Versuch der Extraktion nur abbröckeln. Da operative Entfernungen wegen  zu schwacher Absaugung nicht ratsam sind, entschieden wir uns meistens,  stattdessen lieber kariöse Zähne zu „retten“. Eine komplette Sanierung  der meisten Gebisse war in einer Sitzung selten möglich. Allerdings  sehen die Patienten keinen Sinn darin, erneut zum Zahnarzt zu gehen,  wenn sie gerade keine Schmerzen haben. Einige wenige verstanden aber  schon, dass gesunde Zähne von Vorteil sind! Der Zahnarzt des Hospitals  stand immer bei Fragen zur Seite.
LAGUNILLAS
Von der zweiten Woche an behandelte  ein Team weiter im Hospital in El Villar, während das andere in eine  Comunidad, ein anderes Dorf im Landkreis El Villar, fuhr. Mein  Kommilitone Lorenz und ich fuhren zuerst los. Nach einer halben Stunde  Fahrt über den nächsten Berg fanden wir uns vor einem Kindergarten in  Lagunillas wieder. Leider gab es dort keinen Strom und der Fahrer wollte  uns nicht in die Schule von Lagunillas, wo es Strom gibt, bringen, da  er keine Zeit gehabt habe. Wahrscheinlich hatte er eher keine Lust. Wir  kratzten also den fünf Kindergartenkindern die Beläge von den Zähnen,  flouridierten sie und zeigten ihnen und ihrer Erzieherin altersgerechte  Zahnputztechniken. Jeder nahm seine neue Zahnbürste und Zahnpasta  mittags stolz mit nach Hause. Danach warteten Lorenz und ich auf die  Weiterfahrt. Eine Herde Schafe hielt sich eine Zeitlang bei uns auf.  Ansonsten hörten wir nur Hähne krähen und Schweine grunzen, Comunidades  bestehen in den ländlichen Regionen Boliviens aus einigen, sehr  verstreuten Bauernhäusern in und um ein Tal. Für uns sah es oft so aus,  als würde mitten in der Pampa eine Schule oder eben in Lagunillas eine  Kirche und ein Kindergarten stehen.
Völlig unerwartet holte uns die Ambulancia schon am späten Nachmittag ab.
BARBECHOS
Am nächten Tag brachen wir zu unserem  ersten Abenteuer auf. Über holprige Straßen fuhren wir eine Stunde in  die Comunidad Barbechos. Vor der Schule stoppte die Ambulancia, der  Direktor begrüßte uns und führte uns in ein Klassenzimmer, dessen  Unterricht damit beendet war. In diesem Klassenzimmer verbrachten wir  die nächsten 36 Stunden. Wir bauten uns in einem Teil unsere Behandlung  auf, im anderen Teil lagen unsere Matratzen. Um unsere Rücken zu schonen  und länger durchhalten zu können, stellten wir für die Kinderbehandlung  einen Kinderstuhl auf einen normalen Stuhl. Die Tafel nutzen wir für  Schaubilder und zur Erweiterung unseres spanischen Fachwortschatzes.  Neugierige Kinder drängelten einander in der Tür und hingen draußen vor  den Fenstern, trauten sich aber nicht hinein! Hier wurden wir richtig  erwartet. Vor unserer Klassenzimmertür saßen immer Patienten und wir  unterbrachen unsere Arbeit nur zum Essen und Schlafen. Wir behandelten  Patienten aller Altersklassen, allerdings hauptsächlich Frauen! Einer  Patientin konnten wir leider nicht helfen. Sie bat uns, ihre  Knieschmerzen zu kurieren und war ganz ungläubig, dass wir das nicht  konnten.
Wir erklärten allen Schulkindern, warum sie Zähneputzen  sollten, worauf es beim Zähneputzen ankommt und verteilten wieder  Zahnbürsten an alle.
Am Abend des zweiten Tages wunderten wir uns,  wann wir wohl wieder abgeholt werden würden. Wir wussten, dass sich die  Ambulancia nicht nach unseren Wünschen richtete und hofften, sie würde  uns nicht vergessen. Als der Direktor fragte, wann wir zum Abendessen  kämen, teilte er uns mit, dass wir wohl erst um 21 Uhr abgeholt würden.  Wir arbeiteten noch, bis uns die Instrumente ausgingen und packten  zusammen, bevor wir zu Abend aßen. Die Sirene der Ambulancia verkündete  uns ihre Ankunft und wir waren froh, die Nacht wieder in richtigen  Betten verbringen zu können.
Die nächste Woche verbrachten Lorenz und ich wieder in El Villar. Das  andere Team musste einen Tag länger in Segura bleiben, da die Straße  für den Rückweg nicht befahrbar war, und so fiel unser geplanter Ausflug  nach El Dorado ins Wasser.
Meine Kommilitonen reisten am Ende der  dritten Woche in El Villar bereits ab und ich bat die Voluntaria Svenja,  mir die restlichen zwei Wochen zu assistieren. Aber erstmal stand das  Wochenende bevor, und da es der 14. September war, das größte Fest in El  Villar: Der Jahrestag, an dem die Befreiung von den Spaniern gefeiert  wird. Das Fest begann schon am Freitag-Abend, mit Fackelzug, Ansprachen  und Tänzen. Am nächsten Vormittag ging es weiter mit Ansprachen und  Paraden zu Ehren des Freiheitskämpfers, an dessen Grab und Denkmal auf  einem Berg. Wir durften für Hostelling International gemeinsam mit der  Familie Zamorano marschieren. Anschließend traf man sich an der Plaza  zum Essen und Trinken.
EL DORADO
Zu Beginn der folgenden Woche fuhren  Svenja und ich spontan nach El Dorado. In der Ambulancia  zusammengepfercht mit einem Team vom Krankenhaus, unserer Ausrüstung,  Gepäck und weiteren Fahrgästen fuhren wir über die abenteuerlichste  Straße, die ich kennenlernen durfte, nahe am Abgrund, und kreuzten  mehrere Flüsse. Nach eineinhalb Stunden trafen wir auf einer Wiese neben  einem Fluss ein, an der sich eine Schule, eine Kirche, ein Krankenhaus  und eine handvoll Häuser befinden. Nachdem wir unser Gepäck in die  Krankenstation getragen hatten, wurden wir von dem Krankenhausteam  verlassen und standen ohne Strom und Plan da. Wir schnappten uns unser  Demogebiss, Zahnbürsten und Zahnpasta und zeigten den Schülern in der  Schule und im Internado, wie sie effektiver Zähne putzen können. Am  Abend kehrte das Krankenhausteam zurück, sodass wir am nächsten Tag mit  Hilfe eines Generators mit unserer Arbeit beginnen konnten. Der Bedarf  an zahnärztlicher Behandlung war dort sehr groß, besonders unter den  Kindern. Der Patientenstrom riss nicht ab. In der Krankenstation, in der  eine Krankenschwester wohnt, gibt es einen voll funktionstüchtigen  Behandlungsstuhl, sowie einen Sterilisator, sodass wir zügig arbeiten  konnten. Leider aber viel zu kurz. Am Abend kehrten wir wieder nach El  Villar zurück, da wir keine andere Rückreisemöglichkeit hatten als die  Ambulancia. Weil es aber noch viel Behandlungsbedarf in El Dorado gab  und wir von den Bewohnern gebeten wurden, zurückzukehren, fuhren wir in  der nächsten Woche erneut nach El Dorado. Leider hatten wir einen halben  Tag Verspätung, da die Ambulancia außerplanmäßig unterwegs war. Wir  wurden so herzlich von den Kindern empfangen wie selten! Diesmal konnten  wir den Generator in der Krankenstation  selbst bedienen und sofort mit  der Behandlung beginnen. Wir unterbrachen unsere Arbeit nur zum Essen  und behandelten am Abend bis in die Nacht hinein. Wir wollten eigentlich  drei Tage behandeln, mussten aber schon einen Tag früher abreisen, da  die Lehrer, mit denen wir mitfahren sollten, schon am Donnerstag nach El  Villar fuhren. Unser Benzinvorrat hätte auch nicht länger gereicht. Und  so fuhr ich auch schon ein letztes Mal gen El Villar, diesmal auf der  offenen Ladefläche eines Kleinlasters.
ÜBERBLICK
Den Folgetag in El Villar nutzte ich  für eine Bestandsaufnahme und dazu, die Ausrüstung für die Rückfahrt  nach Sucre zusammenzupacken.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir  uns von den Voluntarios, der Herbergsmutter und El Villar. Obwohl einige  Unzulänglichkeiten zu meistern waren, fiel uns der Abschied nicht  leicht! Wir hatten viel Spaß mit den Voluntarios und Don Carlos sowie  seiner Familie, mit denen wir bolivianische Kultur erlebten.
Zu den  Unzulänglichkeiten gehörte, dass manchmal der Strom ausfiel, allerdings  nicht für lange Zeit. Manchmal gab es kein Wasser, einmal tagelang.  Allerdings gehört das meines Erachtens dazu und wir konnten damit gut  leben! Anstrengend war, dass wir in der Organisation der Einsätze wenig  unterstützt wurden, vor allem nicht vom Krankenhaus. Wichtig: Lieber  mehr Zeit einplanen für die Einsätze im Außendorf. Dorthin scheint sich  höchst selten ein Zahnarzt zu verirren, dabei leben dort so viele  Kinder, die keine Gelegenheit haben, zum Zahnarzt zu gehen. Grade die  Arbeit mit den Jugendlichen und Kindern bereitet Spaß, die  Gastfreundschaft in den Internaten und dem Kinderheim ist überwältigend.  Wenige Eltern kümmern sich um die Zahngesundheit ihrer Kinder. Dadurch,  dass wir zu den Kindern kamen, rückte der Zahnarztbesuch erst in das  Bewusstsein vieler Kinder und Jugendlicher. An einem Nachmittag brachte  mir eine Voluntaria ihre Schulklasse aus Villa Pampa, das eine Stunde  Fußmarsch entfernt liegt, mit. Die Eltern interessiert das einfach  nicht. Leider hatten wir auch kleine Patienten, die schon Angst vor dem  Zahnarzt hatten und sich nicht trauten, den Mund zu öffnen. Aber die  überwiegende Anzahl zeigte tapfer aktive Mitarbeit.
Sehr positiv für  uns - und vor allem für die Patienten - empfinde ich, dass der FCSM  großen Wert darauf legt, deutsche Standards in der Behandlung  einzuhalten. Im Gegensatz zu den bolivianischen Zahnärzten benutzten wir  nur sterile Instrumente. Die komplette Ausrüstung des FCSM in Sucre  umfasst zwei mobile dentale Einheiten, einen Heißluftsterilisator, zwei  Absaugungen, ein Ultraschallgerät, Polymerisationslampen, einen  Apexfinder, viele Instrumente und Materialien, die es ermöglichen, in  der gewohnten Qualität zu behandeln. Meistens findet man einen  funktionstüchtigen Behandlungsstuhl vor und sogar Sterilisatoren.
AUSBLICK
Die nächsten Einsätze des FCSM werden  voraussichtlich wieder eine Woche in der Kaserne und im Internado „San  José“ in Sucre stattfinden. Die Außeneinsätze werden sich wohl nicht  mehr auf El Villar konzentrieren, wobei die Außenweiler wie Barbechos  und El Dorado nicht vergessen werden sollen. Es ist geplant, in Tarabuco  und seinen Comunidades Behandlungen anzubieten. Der große Vorteil von  Tarabuco: es liegt nur eine Autostunde von Sucre entfernt.
Ich danke für meine schönen Erlebnisse in Bolivien dem FCSM,  Hostelling International Bolivia, für die Hilfe durch finanzielle  Unterstützung dem DAAD, ZAD und für ihre sehr gute Betreuung Frau  Bungartz!

BOLIVIEN
Bolivien ist das ärmste Land  Lateinamerikas mit ca. 10 Mio. Einwohnern. Der Staat nennt sich  plurinational, weil er aus vielen indigenen Völkern besteht, wobei die  größten Völker die Aymara und die Quechua darstellen. Allerdings gibt es  überwiegend Nachfahren der Spanier, bzw. „Mischlinge“. Auf dem Land ist  die jeweilige Volkssprache Muttersprache, Spanisch wird oft erst später  gelernt, Englisch so gut wie gar nicht.
Was Bolivien zu bieten hat: außergewöhnliche, wunderschöne Natur und Bodenschätze
VISUM
90 Tage Touristenvisum/Jahr, bei Einreise über Land gibt’s nur 30 Tage, die verlängert werden können
KLIMA
stark abhängig von der Region. Zu unserer Reisezeit war es Winter, bzw. Frühlingsbeginn.
In  El Villar hatten wir sogar eine Nacht Frost. Während es tagsüber  meistens sonnig war, mussten wir uns abends warm anziehen. Im Altiplano,  also La Paz, Largo Titicaca, Salar de Uyuni, die alle auf ca. 4000m  liegen, ist es immer sonnig gewesen, aber teilweise extrem windig und in  den  Nächten sehr kalt.
ESSEN
Reis und  Kartoffeln, dazu Fleisch oder Forelle und Salat, Nudeln. Ein Mittagessen  besteht im Normalfall aus einer Suppe, einem Fleisch- oder  Fischhauptgericht und einem Obst oder Saft als Nachspeise und kostet  ca.1.50 Euro. Die Brötchen unterscheiden sich regional in der Form, sind  aber immer weiß. Das Essen, das auf der Straße angeboten wird, ist  typisch und gut!
Chicha ist das Bier der Incas und wird aus Mais gebraut. Mir schmeckt es zu stark nach obergäriger Hefe.
SICHERHEIT
besser  nie alleine unterwegs sein, nie den Pass oder Kreditkarten dabei haben,  dann können die auch nicht geklaut werden. Uns ist nichts passiert. Es  gibt aber in La Paz Polizisten, die Touristen ausrauben und es ist  überall möglich, z.B. von Kinderbanden beklaut zu werden.
Taxifahren  ist so billig, dass man immer ein teureres privates Taxi nehmen kann,  das man sich auch rufen lassen kann. Sollte ein Fremder in dein Taxi  einsteigen, sofort das Taxi verlassen! Taxifahrer kennen sich unserer  Erfahrung nach in Städten nicht sonderlich gut aus. Es ist hilfreich,  einen Stadtplan dabei zu haben.
REISEN
Fliegen  innerhalb Boliviens ist nicht teuer und sehr viel schneller als die  Busfahrten. Allerdings sind die Busse auch empfehlenswert. Wir haben  immer das teuerste Busunternehmen genommen, das verfügbar war, um  höheren Komfort zu haben (z.B.: Sucre-Santa Cruz, 12h, 11 Euro). Es  empfiehlt sich, immer das eigene Gepäck im Blick zu haben bei Stops,  dann sollte nichts passieren. Die Straßen sind oft nicht befestigt, die  betonierten werden aber immer mehr.
Bei Touren nicht auf einen Guide verzichten!
Reisen  am besten buchen mit Hostelling International. Zwei Mädels von HI  organisieren die Reisen. Das Büro befindet sich in La Paz, aber in jedem  Hostal ist der jeweilige Chef  Ansprechpartner und Vermittler für  Reisen.
Ich empfehlen  die Tour auf den Spuren der Incas zum  Macchupichu in Peru, die Salar-de-Uyuni-Tour, die Urwälder  (empfehlenswert: Die Death Road verbinden mit Rurrenabaque),... (alles  HI-Reisen)
AUSRÜSTUNG
Reiseführer: wir hatten den Rough  Guide und Footprint dabei. Vorsicht mit dem Rother Wanderführer! Manche  Touren darin stimmen nicht und das ist in Bolivien gefährlich!
Memorix
Malarone/Malariaprävention (nicht nötig im Hochland).
Altes Handy + Entel-SIM-Karte vor Ort (in El Villar funktioniert nur Entel)
feste Schuhe/Wanderschuhe
Skiunterwäsche (wichtig für lange Busfahrten und Ausflüge ins Altiplano)
warmer Schlafsack (v.a. wenn dort Winter ist, oder eine Altiplano-Reise geplant ist)
Arbeitskleidung:  OP-Bekleidung ist vorhanden, Größen sollten vorher mit dem Team  abgeklärt werden, Schutzbrille, Licht für die Behandlung
UNTERKÜNFTE
Hostels von Hostelling International.  Die sind sicher und man hat als Voluntario immer einen Ansprechpartner.  Die Organisation verfügt über ein Reisebüro, das ich absolut empfehlen  kann. Wir mussten uns um nichts kümmern und konnten sorglos (und sicher)  reisen, wie wir wollten.
SPRACHKURS
Ohne Spanisch kommt man in Bolivien  nicht weit. Das Spanisch in den Regionen ist oft schwer zu verstehen,  weil es beeinflusst ist von den regionalen Volkssprachen oder die  Menschen haben unser Spanisch teilweise aufgrund der unterschiedlichen  Aussprache schwer verstanden.
La Paz: Spanish Language Institute: http://www.spanbol.com
Sucre: Im HI-Hostal, auch spontan möglich
Santa Cruz: buchbar im HI-Hostal „Jodanga“
FLUG
Rechtzeitig buchen, Iberia vermeiden. Es  gibt Gesellschaften, bei denen zwei Gepäckstücke ohne Aufpreis  transportiert werden, was ideal ist, um Spenden zu transportieren.  (Evtl. TAM Brasil, Lufthansa, BOA
SPENDEN
Was benötigt wird, mit Ekkehard  absprechen. Von ihm gibt es i.d. R. ein kleines Paket mit Anästhetikum  und sonstigem zu transportieren. Zahnbürsten und Zahnpasta sind sehr  sinnvoll!
INFO UND KONTAKT
www.fcsm.org,
www.hostellingbolivia.org,
www.mosaicoboliviano.com,
maximiliane.bitter@t-online.de
MEIN DANK FÜR ZAHLREICHE SPENDEN GEHT AN DIE FIRMEN:
Heraeus,  Voco, Hu-Friedy, Zhermack, 3M Espe, Thienel, Sunstar, Frank Dental,  Komet, oral prevent, Harvard, lege artis, Dr. Jean Bausch GmbH, 7days,  Zahnklinik der LMU München, Abt. Prothetik
Maximiliane Bitter
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