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Pfeiffer, Ludwig

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Huancarani vom 23.06. – 31.07.2017

Nach mehreren Motivationsversuchen von Ekkehard hat es diesmal geklappt. 5 Wochen als Zahntechnikermeister in Huancarani. Als Endsechziger kann man sich schon als alten Hasen in der Zahntechnik bezeichnen, dem seine Routine in ungewohnten Situationen zu Gute kommt. Schon im Flugzeug nach Santa Cruz lernte ich Michael Winklmair kennen, der zum
gleichen Zeitpunkt für 4 Wochen als Zahnarzt in Huancarani mein Abdrucklieferant war. In CBB angekommen wurden wir verläßlich von Ronald abgeholt und nach einer Stärkung bei Thika´s Mutter in unser „Aufnahmezentrum“ nach Huancarani gebracht. Nach kurzer Eingewöhnung und einem Laborchecking wurden auch gleich die ersten „Placas“ in Angriff genommen, deren Terminierung von mir ernster genommen wurden als von den Patienten.
Wie es ist, ohne fließend Wasser zu wohnen und zu arbeiten, lernte ich nach einer guten Woche kennen. Es geht, wenn auch mit Einschränkungen, und man lernt fließendes Wasser zu schätzen. In den ersten 4 Wochen waren die Nächte nicht nur außerhalb, sondern auch in den Wohnräumen von ungewohnter Kälte durchzogen und ich war dann froh, im Bett das Wärmedefizit auszugleichen. Die Einschlafvorgänge wurden dann jedoch des Öfteren von unterschiedlichstem Hundegebell unterbrochen, das war halt so. Eine Magenverstimmung zwang mich zu einer eintägigen Bettruhe, das kann vorkommen.
Kein Bolivienaufenthalt ohne Abenteuer. Bei mir war es das Erlebnis „Deathroad“, bei der man von La Paz aus auf 4.800 m transportiert wird und anschließend mit dem MTB 3500 Höhenmeter durch 3 Klimazonen zuerst auf Asphalt und dann auf Schotter in tropischer Atmosphäre ankommt. Noch ein Tag in Coroico und dann mit einem Mini- Bus in 3,5 Stunden wieder zurück nach La Paz. Auch diese Stadt hat mich durch ihre Struktur und Seilbahnverbindungen beeindruckt.
Bedanken möchte ich mich an diesem Punkt bei unserer Allroundhilfe Carolin, die mir professionell alle erforderlichen Buchungen abgenommen hat. Erwähnen möchte ich auch noch Doña Adela, die sich während unseres gesamten Aufenthalts angemessen um unser leibliches Wohl bemühte. Nach 4 Wochen war die Praxiszeit für Michael abgelaufen und Maja, welche vor 4 Jahren als Zahnärztin den Start in Huancarani mit begonnen hat, übernahm den zahnärztlichen Part und wir hatten 1 Woche lang noch eine recht muntere Zusammenarbeit.
Sollte es für mich im nächsten Jahr wieder ein Huancaraniaufenthalt geben, wünsche ich mir und den Einwohnern eine stabilere Wasserversorgung und ich werde versuchen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Fazit: die 5 Wochen waren es wert.
Luggi Pfeiffer
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