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Schreiner, Maja

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Huancarani 24.7.-18.8.2017

Nachdem ich 2013 die erste Zahnärztin in Huancarani gewesen war und mich Südamerika seitdem fasziniert, habe ich meinen Jobwechsel von Göttingen nach München mit einem erneuten Auslandseinsatz verbunden. Ich war sehr gespannt, was sich in der Zwischenzeit getan hat und ob das Consultorium gut angenommen wurde. Die Kommunikation zu meinem Einsatz lief ganz unkompliziert im März über Ekkehard.
Ich wurde herzlich von Ronald am Flughafen in Cochabamba empfangen und nach Huancarani gebracht. Dort empfingen mich Caro und Luggi und die Mädels aus der Pirwa Jana und Giulia. Caro war zu dem Zeitpunkt schon 4 Monate da und Luggi 3 Wochen. In meiner 3. Woche kam Ekkehard nach Huancarani, um ein paar organisatorische Sachen zu klären und um die Einsätze in Sucre zu koordinieren. Mit allen habe ich liebend gern zusammengearbeitet bzw. –gewohnt und viele nette Gespräche und Abende neben der Arbeit verbracht.

Das Consultorio ist in einem sehr guten Zustand und alle Materialien waren vorhanden, ich habe in meinem Gepäck auch ein paar Sachen mitgebracht und bin tief beeindruckt von der Organisation der ’Ameisentransporte’ des FCSM – Hut ab! Das Patientenaufkommen ist groß, wir hatten 15-20 Patienten am Tag. Davon war ein kleiner Teil Prothetik und der Rest konservierende Zahnheilkunde und Chirurgie. Die Zuverlässigkeit der Patienten, was Terminabsprachen angeht, ist nach wie vor verbesserungsfähig oder eben typisch bolivianisch. Im Vergleich zu vor 4 Jahren kommen die Patienten jetzt schon früher, was den Zahnerhalt deutlich erleichtert. Auch die Wichtigkeit der Erhaltung der Milchzähne kommt mehr und mehr ins Bewusstsein. Es war sehr schön diesen Fortschritt zu sehen.
Die Unterbringung ist auf dem gleichen Gelände wie das Consultorio. Das ’neue’ Appartamento der Voluntarios ist groß und modern gestaltet und hat 3 Zimmer mit 4 Schlafplätzen. Es gibt eine riesige Auswahl an Filmen und viele Bücher für die Abendgestaltung. Es sind auch ein paar Fachbücher da. Das Essen kam mittags und abends von Adela, der guten Seele des Hauses.
An den Wochenenden war ich viel unterwegs. 2 meiner 3 Ausflüge habe ich mit Janine´s Hilfe ( Sprachschule Runawasi und Ronalds Schwiegermutter ) gebucht und gingen in den Toro Toro Nationalpark. Es ging Samstag früh mit dem Kleinbus 4 Stunden in den Nationalpark. Dort haben wir eine Wanderung durch den Canyon zu einem Wasserfall gemacht. Es gibt traumhafte Bergformationen und Dinospuren zu sehen. Am zweiten Tag ging es nur mit Helm + Helmlampe auf eine 3 stündige Wanderung in eine Höhle. Man klettert durch Spalten und Ritzen und es macht unglaublich Spass.
Die zweite Tour ging mit dem Flugzeug von Cochabamba über La Paz nach Uyuni und dann zu einer 3 Tagestour in die Salzwüste. Auch hier kann man einmalige Naturformationen sehen und viele Eindrücke sammeln. Man fährt mit einem Jeep zu den verschiedenen Spots und die empfohlene Agentur von Janine war klasse. Man sollte nur darauf achten, dass man im August die passende Kleidung mitbringt – tagsüber hat es 25 Grad und nachts -5 Grad. Man braucht einen guten Sonnenschutz und einen dicken Schlafsack.
Der dritte Ausflug ging mit Caro nach Sucre. Dort trafen wir auch Ekkehard und das 1. Team Sucre. Es ist eine schöne Stadt mit vielen netten Kirchen und Klöstern und einer großen Auswahl an Restaurants.
Die nächstgrößere Stadt zu Huancarani sind Quillacollo und danach Cochabamba.
In Quillacollo fand um den 15. August herum die Urqupiña, die Feier der Jungfrau, statt. Der große Festumzug wird in ganz Bolivien im Fernsehen übertragen. Es gibt sehr viele Tanzgruppen und viele bunte Kostüme zu bestaunen. Leider ist in dieser Zeit auch kaum ein Durchkommen nach Cochabamba möglich und das Patientenaufkommen ist deshalb auch sehr gering.
Maja Schreiner, geb. Nikoll
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