Brinkmann, Doris
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Guadalupe vom 06.07.2008-24.08.2008
Motiviert und interessiert, was mich so erwarten würde, bin ich am Sonntag den 06.07.2008 an der Klinik in Guadalupe eingetroffen. Ich gebe zu, dass die Anreise für mich doch etwas beschwerlich war. Ich kann nur jedem raten, der an diesesm Projekt teilnehmen möchte, frühzeitig einen Spanischkurs zu belegen. Bis ich von Quito ausgehend in Guadalupe war musste ich vom Flughafen bis Loja eine Stunde mit dem Taxi fahren und weitere 1 ½ Stunden mit dem Bus. Hauptsächlich wird Spanisch gesprochen, nur ganz wenige Menschen in den Provinzen sprechen Englisch. Das heißt, ich musste Tickets für den Bus kaufen, den richtigen Bus finden, nach dem Weg und der richtigen Haltestelle fragen und das alles auf Spanisch.
Die Ecuadorianer sind sehr freundlich und hilfsbereit. So hilfsbereit, dass sie auf eine Frage nicht einfach mit ja oder nein antworten, sondern immer ganz ausführlich antworten. Wenn man sich in den ersten Tagen, so wie ich, noch nicht in die Sprache eingehört hat, bereitet genau das ziemliche Probleme.
Sie geben auch vor genau Bescheid zu wissen, auch wenn sie gar keine Ahnung haben. Sie meinen es nicht böse, sondern sie geben es nur nicht gerne zu, wenn sie etwas nicht wissen. Also habe ich mir schnell angewöhnt immer mehrere Leute zu fragen.
Ich wurde von den Missionsschwestern und der Klinikleitung sehr herzlich empfangen und habe mich gleich von der ersten Minute an sehr wohl gefühlt. Mir wurde ein schönes Zimmer mit eigenem Bad in der "Residencia“ zugeteilt mit allen Bequemlichkeiten, die ich aus Deutschland gewohnt war.
Zusammen mit mir war eine Zahnärztin und ihr Mann, ein Mediziner-Ehepaar mit ihrem Sohn, drei Chirurgen, eine Kinderpsychologin und eine Zahntechnikerin als Volunteere in der Klinik.
Von montags bis freitags haben wir von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr gearbeitet, an den Wochenenden hatten wir frei. Ich war nicht die ganze Zeit mit Zahnreinigungen ausgelastet, sodass ich Franziska, der Zahntechnikerin im Labor helfen konnte. Sie hatte mit der Herstellung von Interimsprothesen Jedemenge zu tun. Denn leider ist es immer noch so, dass sehr viele Menschen dort schon früh ihre Zähne verlieren und einen Ersatz brauchen. Darum ist die Mithilfe von Prophylaxe-Fachkräften in der Klinik so wichtig!
Wir müssen Aufklärungsarbeit bei den Eltern leisten und schon die Kinder zum richtigen Zähneputzen anleiten. Genau das haben Franziska, Matteo und ich versucht. Wir haben uns ein Rollenspiel ausgedacht und sind in zwei Kindergärten gewesen. Ich hatte mir aus Deutschland eine Handpuppe mitgenommen (Kroko), mit der ich großes Interesse bei den Kindern wecken konnte. Kroko hat immer sehr gerne Schokolade gegessen und sich nie die Zähne geputzt. Dann hat er irgendwann Zahnschmerzen bekommen. Damit das nicht wieder passiert hat er zusammen mit den Kindern das Zähneputzen geübt.
Für mich war die Zeit in der Klinik eine ganz tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich kann an dieser Stelle nur jedem, der vielleicht im Moment noch Zweifel hat, Mut machen es zu versuchen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!!
Doris Brinkmann